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STEP 2040

Stadtentwicklungsplan 2040

Informationen über die Fortschreibung des Stadtentwicklungsplans in München


Quelle: Landeshauptstadt München

Stadtentwicklungsplan

München bekommt einen neuen Stadtentwicklungsplan. Der STEP2040, ein zentraler Bestandteil der Stadtentwicklungskonzeption ,,Perspektive München‘‘, soll die Prioritäten für die räumliche Entwicklung Münchens in den nächsten zwei Jahrzehnten setzen. Er gibt Leitlinien vor, wo und wie München weiter wachsen kann, damit die Stadtentwicklung genauer gesteuert und besser gestaltet werden kann. Der letzte räumliche Stadtentwicklungsplan stammt aus dem Jahr 1983.

Der Stadtentwicklungsplan 1983 befasste sich mit der wirtschaftlichen Rezession, der steigenden Arbeitslosigkeit und dem – trotz rückläufiger Bevölkerungsprognosen – neuen Mangel an Wohnungen. Er setzte u.a. folgender Prioritäten:

  • Wohnraumbeschaffungsprogramm – Errichtung von 7.000 neuen Wohnungen pro Jahr, darunter nach Möglichkeit 1.500 Sozialwohnungen.
  • Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs – u.a. Fortsetzung des Schnellbahnbaus (insbesondere der U-Bahn), stärkere Berücksichtigung des öffentlichen und nichtmotorisierten Verkehrs bei der Um- bzw. Neugestaltung von Straßen.
  • Umweltschutz – z.B. durch das Kanalbauprogramm und die Sicherung der Versorgung Münchens mit umweltschonender Energie.
  • Gewerbeflächenprogramm – u.a. angemessene Berücksichtigung kleiner und mittlerer Unternehmen bei der Vergabe von städtischen Gewerbeflächen durch Vermietung oder Verpachtung, Ermöglichung gewerblicher Zwischennutzungen.

Schwerpunkte

Der Stadtentwicklungsplan 2040 umfasst sechs Handlungsfelder: Freiräume, Mobilität, Siedlungsentwicklung, Klimaanpassung, Klimaschutz und Region.

Zielsetzungen der einzelnen Handlungsfelder

1. Freiräume

  • Grüne Infrastruktur in den Quartieren qualifizieren und ausbauen – einschließlich der Erstellung von Freiraumquartierskonzepten als Grundlage für Einzelprojekte.
  • Freiräume von der Innenstadt bis in den Grüngürtel stärken und vernetzen – z.B. bestehende Flächen miteinander verbinden.
  • Grüngürtel gemeinsam mit der Region weiterentwickeln – u.a. durch interkommunale Landschaftsprojekte sowie mittelfristig die Etablierung von Regionalparks.

2. Mobilität

  • ÖV-Netz großflächig ausbauen – z.B. Schaffung neuer Busspuren, U-Bahn-, S-Bahn- und Tramlinien, Taktverdichtungen, Dezentralisierung des bestehenden Schienennetzes durch Tangenten.
  • Nahmobilität in den Quartieren stärken – u.a. durch neue Parkregelungen, weniger Stellplätze, verkehrsberuhigte Zonen und nachhaltige Logistikkonzepte.
  • Radverkehr stärken – Das Straßennetz deutlich fahrradfreundlicher gestalten, Fahrradabstellanlagen und Service- und Dienstleistungsangebote ausbauen.
  • Engagement für starke Verbindungen in die Stadtregion.
  • Vermeidbaren Autoverkehr reduzieren – u.a. durch Ausbau von Carsharing-Angeboten, Gestaltung von City-Logistik-Konzepten für den Liefer- und Ladeverkehr.

3. Siedlungsentwicklung

  • Qualitäten bewahren – nur mäßige Nachverdichtung, behutsame Weiterentwickelung der Stadtteile.
  • Bestehende Quartiere durch Mischung und Vielfalt stärken – u.a. durch die Erweiterung des Wohnungsbestands der städtischen Wohnungsbaugesellschaften und die Förderung des genossenschaftlichen Bauens.
  • Lebenswerte neue Stadtteile gestalten – an geeigneten Standorten neue Stadtteil- und Quartierszentren entwickeln.

4. Klimaanpassung

  • Klimaresiliente Siedlungs- und Landschaftsräume entwickeln – z.B. Maßnahmen zur Hitze-Reduzierung, Entsieglung dichter, versiegelter Gebiete zur Vermeidung von Starkregenereignissen.
  • Luftaustausch und Abkühlung sicherstellen – u.a. weitere Kaltluftleitbahnen planen, Wälder klimaresilient entwickeln.

5. Klimaschutz

  • Klimaneutrale Quartiere entwickeln – z.B. bei Neubausiedlungen von Anfang an Klimaneutralität mitdenken, Energieverbrauch von Gebäuden reduzieren.
  • Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen ausbauen – einschließlich des Ausbaus von Geothermieanlagen und des Ausbaus des Fernkältenetzes. Außerdem soll bis 2025 der gesamte Strombedarf aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden.

6. Region

  • Stadtregionale Freiräume sichern, stärken und entwickeln.
  • Nachhaltige, integrierte und regional abgestimmte Siedlungs-, Landschafts- und Freiraumentwicklung fördern.
  • ÖV-Ausbau in der Stadtregion unterstützen – u.a. Mobilitätsdrehscheiben und Park&Ride-Mobilitätshubs einrichten, eine regionale Verkehrsinfrastrukturgesellschaft gründen.
  • Die Internationale Bauausstellung (IBA) als Impulsgeberin – um zu zeigen, wie das Mobilitätsgeschehen in der Region mit den Instrumenten der Stadt- und Raumentwicklung positiv beeinflusst werden kann.
  • Neue regionale Entscheidungsstrukturen – ein von den Städten und Gemeinden legitimiertes, interkommunales Gremium für Koordination und Planung gründen.
  • Gerechter Ausgleich von Lasten und Nutzen – durch ausgleichsorientierte Planung und Maßnahmen.

Ablauf

Ein Entwurf für den STEP2040 wurde Juli 2021 im Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats vorgestellt und der Ausschuss stimmte diesem zu.

Der STEP2040 befindet sich seit dem 8. November in der anschließenden Öffentlichkeitsphase. Hierbei sollen alle potenziell Betroffenen in den Erarbeitungsprozess einbezogen werden. Unter anderem soll festgestellt werden, welche Themen noch fehlen oder als besonders wichtig erachtet werden. Dieser Prozess wird von November 2021 bis Mitte 2022 dauern.

Die Ergebnisse der Öffentlichkeitsphase werden in den endgültigen Stadtentwicklungsplan München 2040 einfließen und dieser wird in der zweiten Jahreshälfte 2022 vom Stadtrat verabschiedet werden.

Stand Oktober 2023 wurde die Fortschreibung des STEP 2040 noch nicht vom Stadtrat verabscheidet. Die Planentwürfe und der Erläuterungsbericht zum STEP2040 befinden sich weiterhin in der Überarbeitung.

Der Bürgerbeteiligungsprozess

Um der gesamten Stadtgesellschaft die Möglichkeit zu geben, ihre Perspektive einzubringen, werden mehrere Beteiligungsmöglichkeiten angeboten.

Die erste Hälfte der Öffentlichkeitsphase begann am 8. November 2021 mit der Auftaktveranstaltung zur Öffentlichkeitsphase. Vom 29. November bis 19. Dezember 2021 findet der erster Online-Dialog zu Handlungsfeldern und Zielen des STEP2040 und zur Perspektive München statt. Dabei besteht die Möglichkeit, in Online Dialogräumen Beiträge oder Kommentare abzugeben. Im Januar 2022 wird dann der erste Online-Dialog ausgewertet und im Februar werden die Ergebnisse der ersten Bürgerbeteiligungsphase vorgestellt.

Im März 2022 wird die zweite Hälfte der Öffentlichkeitsphase fortgesetzt. Zunächst findet der zweite Online-Dialog zu Maßnahmen des STEP2040 statt. Dieser wird im Juni ausgewertet und der Ergebnisbericht dazu wird im Juli 2022 erstellt. Im Sommer 2022 findet die Konferenz der Stadtmacher*innen statt und die Ergebnisse der zweiten Beteiligungsphase werden präsentiert.

Zudem wurde ein 120-köpfiger Bürger*innenrat eingerichtet. Dazu wurden 3.000 Einladungen an zufällig ausgewählte Münchner Bürger*innen verschickt. Der Bürger*innenrat wird viermal (ab 4. Dezember 2021) tagen und eine Empfehlung für den Münchner Stadtrat erarbeiten.

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