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Tourismus in München

München, eine touristische Erfolgsgeschichte.
Geschichte und Gegenwart des Tourismus in der
Landeshauptstadt München.

München gilt unbestritten als eines der attraktivsten Reiseziele in der Bundesrepublik Deutschland. In einer Umfrage der Deutschen Zentrale für Tourismus, die unter 14.000 ausländischen Touristinnen und Touristen erhoben wurde, erreichte München den vierten Platz unter den beliebtesten deutschen Städten. Insbesondere der Tierpark Hellabrunn (Platz 5) und der Münchener Christkindlmarkt (Platz 3) kristallisierten sich in ihren jeweiligen Kategorien als Besuchermagnete heraus.

Quelle: www.pexels.de

Olympische Spiele 1972 als Startpunkt

Mit der Zusage, die Olympischen Sommerspiele auszurichten zu dürfen, wurde auch ein Grundstein dafür gelegt, was München als touristisches Ziel heute ist. Dass mit dem Münchener Olympiapark nicht nur eines der heutigen Wahrzeichen der Stadt entstanden ist, sondern auch der Bau einer rundum erneuerten Infrastruktur beschleunigt werden konnte, zeigt den Stellenwert der Spiele in der Münchner Tourismus-Historie.

Obwohl die Spiele aufgrund des Attentats auf israelische Sportlerinnen und Sportler bis heute eine differenzierte Betrachtung verlangen, vermochte es die Stadt München, sich durch ihre Gastfreundschaft und gelungene Kommunikation innerhalb weniger Wochen zu einer Marke zu machen.

Historische Entwicklung

Tourismus In München 1920-2021 (Bayerisches Landesamt für Statistik)

Betrachtet man die Besuchszahlen in München zu Beginn und im Verlauf des 20. Jahrhunderts, werden zwei Dinge deutlich. Zum einen lässt sich bis 1960 eine eher wechselhafte Entwicklung der Besucherzahlen Münchens erkennen. Zum anderen wird deutlich, dass die die 1970er Jahre Startpunkt für ein enormes touristisches Wachstum waren.

Tourismus In München 1983-2021 (Bayerisches Landesamt für Statistik)

Das Bayerische Landesamt für Statistik stellt seit 1983 detaillierte Daten zu Ankünften und Hotelübernachtungen in München bereit. Hierbei lässt sich bis auf zwei kleinere „Peaks“ 1990 und 2000 nach 1970 eine kontinuierliche Steigerung der Besucherzahlen (Ankünfte und Übernachtungen) erkennen. Den etwas sprunghafteren Anstieg 1990 kann man durch die deutsche Wiedervereinigung erklären, die das Reisen innerhalb Gesamtdeutschlands und Europas wieder ermöglichte und mit der auch eine europäische Öffnung einherging. Der Anstieg im Jahr 2000 ist auf einem Zuwachs an in München stattgefundenen Messen und Kongressen zurückzuführen (über 10% mehr als in 1999). Auffallend ist auch, dass mit Ende der Finanzkriese 2010/11 ein weiterer Moment des Aufschwungs und somit ein stärkerer Anstieg als in den Jahren zuvor zu erkennen ist.

Nicht nur die Anzahl der Gäste, sondern auch die Art des Reisens und der Attraktionen haben sich über die Jahre geändert. Neben Dauerbrennern wie Oktoberfest, Englischer Garten, Olympiapark, Marienplatz, Frauenkirche, Schloss Nymphenburg und auch den diversen Seen rund um München konnte die Stadt ihr Sehenswürdigkeiten-Portfolio stets erweitern. Neben dem historischen Haus der Kunst kommen spätestens mit der zu Beginn 2002 eröffneten Pinakothek der Moderne auch Kulturfans auf ihre Kosten. In den Bereichen Sport und Freizeit wurde das Angebot unter anderem durch den Bau der Allianzarena (2006) und der BMW Welt (2007) ergänzt. Auch der natürliche Surfsport am Eisbach mitten in einer europäischen Metropole gilt als Unikum auf der Welt und zieht vor allem im Sommer täglich viele Schaulustige an.

Corona und seine Folgen

Mit der Corona-Pandemie nahm jedoch der florierende Tourismus in der bayerischen Landeshauptstadt ab. Wurden 2019 noch um die 19,3 Millionen Übernachtungen gezählt, schmälerte sich diese Zahl 2020 um 61,5% auf lediglich 7,0 Millionen Übernachtungen. Zahlreiche Reisebeschränkungen, Unsicherheit bei den Menschen und wegen Infektionen abgesagte Reisen machten dem Münchner Tourismus zu schaffen. Auch 2021 zeichnete sich ein ähnliches Bild. Hier verringerte sich die Zahl übernachtender Personen gegenüber 2019 sogar um 72,8%.

Quelle: www.pexels.de

Auch das Oktoberfest als meistbesuchte Veranstaltung in München und Garant für das Wohlbefinden des Münchener Tourismus musste zwei Jahre in Folge ausfallen.

Trotz zunächst rückläufiger Zahlen lässt die Attraktivität Münchens als Urlaubsziel bei Touristinnen und Touristen aus dem In- und Ausland selbst unter erschwerten Pandemiebedingungen nicht nach. Dies zeigt sich, nach zwei schwierigen Jahren 2020 und 2021, im Jahr 2002 schon wieder in den Besuchszahlen. Entgegen eher defensiven Prognosen, dass erst mit 2024 mit einer Entspannung zu rechnen sei, näherten sich die Übernachtungszahlen im zweiten Quartal 2022 fast denen aus 2019 an. Bei Übernachtungen aus dem Inland wurde sogar ein Rekordwert seit Datenerhebung erreicht. Während vor der Pandemie die Zahlen ausländischer und inländischer Gäste auf einem ähnlichen Niveau lagen, kommen mittlerweile zwei von drei Übernachtungsgästen aus Deutschland selbst.

Die Tourismusbilanz 2022 zeigte für fast alle Marktsegmente eine deutliche Erholung fest. August 2022 war mit 1,8 Millionen Übernachtungen das beste Ergebnis für einen August seit Beginn der Datenerfassung. Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft, resümierte wie folgt: „Wir haben das Tal durchschritten und fast 90 Prozent des Übernachtungsvolumens aus der vorpandemischen Zeit erreicht.“

Neben den Urlaubsgästen trugen auch diverse Großveranstaltungen in und um München zu den vielversprechenden Tourismus-Statistiken 2022 bei.

Durchschnittliche Zimmererlöse in der Münchner Hotellerie im 2.Quartal 2022

Mit den European Championships (ECS) war München erstmals seit den Olympischen Spielen Austragungsort eines Multi-Sport-Events und somit ein Zuschauermagnet für Besucher aus Nah und Fern. Auch der G7-Gipfel und internationale Messen trugen zu einem erfolgreichen ersten Halbjahr 2022 bei. Ein positiver Nebeneffekt dieser Großveranstaltungen ist die Stärkung der gesamten Tourismuswirtschaft Münchens, da neben mehr Übernachtungen diese während Events auch einen höheren Erlös garantieren.

Das Beispiel des Münchener Tourismus zeigt, wie sehr eine Stadt von einem Großereignis profitieren kann. Als eines der attraktivsten touristischen Ziele Deutschlands steht jedoch auch München vor der Aufgabe, diese Attraktivität aufrecht zu erhalten und weiterhin zu steigern.

Quo vadis, Münchener Tourismus?

Neben den Zahlen zu Ankünften und Übernachtungen lohnt sich ein weiterer Blick auf die Infrastruktur des Tourismus in München. Hierbei stellt sich die Frage, wo die Gäste aus nah und fern unterkommen und wie sich das Hotelangebot in München darstellt. Allein im Vor-Corona-Jahr 2019 wurden in München 20 neue Beherbergungsstätten mit ca. 8.000 Betten eröffnet. Somit gab es Ende des Jahres 2019 insgesamt 470 Betriebe mit einer Kapazität von ca. 88.000 Betten. Bei 18,2 Mio. Übernachtungen bedeutete dies 2019 jedoch lediglich eine Auslastung von 59,3% der Hotelbetten (ausgenommen Campingplätze). Dies bestätigt tatsächlich auch ein Trend, den man in den gesamtem letzten 10 Jahren ebenso verfolgen konnte:

Durchschnittliche Auslastung der Betten in München (Bayerisches Landesamt für Statistik)

Zwar stieg mit der höheren Anzahl an angebotenen Betten prinzipiell auch deren Auslastung, jedoch ist die Zahl an durchschnittlich tatsächlich genutzten Betten immer noch deutlich geringer als der Bestand. Vergleicht man etwa die Werte von 2010 und 2019 wird deutlich, dass bei einer Erhöhung der Hotelbettenanzahl von fast 60% die durchschnittliche Auslastung nur um 7,3% gestiegen ist. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass auch Kapazitäten für die Auslastungsspitzen vorgehalten werden.

In der Münchener Tourismus-Strategie lassen sich zwei Schwerpunkte erkennen: Resonanztourismus statt Kulissentourismus und Nachhaltigkeit. Resonanztourismus beschreibt hierbei den Wunsch von Reisenden, am Urlaubsort nicht nur Sehenswürdigkeiten zu betrachten, sondern in eine Stadt „einzutauchen“ und auch Land und Leute kennen zu lernen. Für München ist es zunehmend wichtig, den immer weiter steigenden Energiepreisen durch nachhaltigen Tourismus entgegenzusteuern. Dies bezieht sich nicht nur auf Hotel- und Gaststättengewerbe, sondern die komplette Münchener Infrastruktur. Bereits 2019 forderte die Tourismus Initiative München in einem Positionspapier den „Ausbau multimodaler Mobilitätsangebote und verbesserte Verkehrs- und Parkleitsysteme“ inklusive etwa des ÖPNV.

Eng mit dem Münchner Verständnis des Tourismus der Zukunft verbunden und ein weiteres wichtiges Stichwort ist die sogenannte Resilienz. Wie die Diskussionen um die Hotelbauten im Bahnhofsviertel zeigen, kann erfolgreicher Tourismus nur funktionieren, wenn dieser auch durch die einheimische Bevölkerung unterstützt wird.

Einfach München – Das offizielle Tourismus-Portal der Stadt München

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